Bildungselemente

Die neue Normalität: Wie wir jetzt erfolgreiche Formate entwickeln und durchführen.

13.6.2020

Nach dem ersten großen dezentralen Projekt, welches ich beruflich planen und durchführen durfte, stelle ich hier die für mich wichtigsten Eckpunkte vor. Sie können als Gedankenanstoß oder Folie zur Vorbereitung eigener Formate genutzt werden.

Die Kontakteinschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie wirken sich auf die Form von Zusammenarbeit, gemeinschaftliche Formate, Veranstaltungen und das gemeinsame Lernen aus. Gelegenheiten, in denen Menschen etwas gemeinsam tun, werden sich in einer neuen Normalität ändern und verstärkt auf Dezentralität setzen. Nach dem ersten großen dezentralen Projekt, welches ich beruflich planen und durchführen durfte, stelle ich hier die für mich wichtigsten Eckpunkte vor. Sie können als Gedankenanstoß oder Folie zur Vorbereitung eigener Formate genutzt werden.

Haltung einnehmen: Chance statt Defizit

In der aktuellen Situation ist es häufig vernünftiger auf größere Zusammenkünfte zu verzichten und zu überlegen, wie Veranstaltungen auch ohne Präsenz stattfinden können. Am Anfang der Überlegungen lauten schnell die Fragen: Wie bekommen wir unsere Präsenz-Inhalte in ein dezentrales Format? Wie retten wir das Liebgewonnene und Bewährte in das Unbekannte? Die zentrale Frage lautet damit überspitzt: Wie bekommen wir das Alte in das Neue, das eigentlich keiner will.

Diese Fragen sind falsch. Drastischer noch: Diese Haltung ist nicht zielführend, denn sie romantisiert das Vergangene und unterstellt eine Lücke, die bestenfalls behelfsmäßig geflickt werden kann.

Konzeptioneller Perspektivwechsel

Viele Formate bauen auf einer eigenen Geschichte auf. Diese Geschichten sind wichtig, weil sie viele Lernmomente und Erfahrungen beinhalten, die durch die Rezeption und das Feedback von Teilnehmenden, die als Expert_innen für ihre Situation auftreten, geprägt sind. Sie dienen uns als Vorlage für die Planung weiterer Formate oder für die Fortführung des gleichen Formats. Damit übernehmen wir auch die Konzeption, die diese Geschichten (zumindest in Teilen) aufgenommen hat.

Diese Konzeptionen und Geschichten beinhalten jetzt Grundannahmen, die (zumindest für den Moment) nicht zutreffen sind, deren provozierende Momente wir aber übertragen wollen. Hierzu ein Beispiel: Eine gemeinsame Stille im Stuhlkreis kann ein besonderer und gemeinschaftsspendender Moment sein: Alle Teilnehmenden teilen sich eine Umgebung, nehmen Anteil an der Wahrnehmung der anderen und können sich darüber verbunden fühlen. Jede*r ist auf jede*n angewiesen, damit der gemeinsame Moment der Stille aufrecht erhalten wird. Dieser Moment erzielt nicht mehr den gewohnten oder gewünschten Effekt, wenn die gemeinsame Umwelt fehlt. Wird diese Erfahrung 1:1 in ein dezentrales Format übertragen, bei dem z.B. alle Teilnehmenden in einer Videokonferenz verbunden sind, wird sich nicht der erwartete Effekt (sinnstiftender und gemeinschaftsspendender Moment der Achtsamkeit) einstellen. Vielleicht stellt sich gar ein gegenteiliger Effekt ein und die Teilnehmenden fühlen sich eher einsam oder einfach nur unwohl.

Und so ist es nicht nur mit einer gemeinsamen Stille im Stuhlkreis. Viele Grundannahmen werden bei dezentralen Formaten nicht mehr zutreffen. Es gilt also die Konzeption anzupassen, neu zu denken und in der Präsenz bewährte Elemente auf ihre Wirksamkeit in der Dezentralität zu überprüfen. Ein Präsenz-Format bloß auf einer didaktischen und methodischen Ebene in ein dezentrales Format zu übertragen wird nicht ausreichen.

Zielformulierung

Die Neuausrichtung der Arbeit oder von bekannten Formaten ist eine große Herausforderung. Sie zwingt die Verantwortlichen dazu auf die Ziele zu schauen und nicht nur von den Geschichten und Erwartungen der Vergangenheit zu zehren. Das kann ein sehr belebender Moment sein, der klar als Chance begriffen werden muss. Nicht nur, um neue Werkzeuge und Methoden kennenzulernen und auszuprobieren, sondern auch um die eigenen und institutionellen Ziele zu überprüfen und in (neue) Teilziele zu übersetzen.

In diesen Zielen müssen dann auch veränderte Grundannahmen berücksichtigt werden, um eine angemessene Antwort für das Neue zu finden. Ich habe diese grundsätzliche Zielformulierung als einen sehr wohltuenden Schritt erlebt. Dieser Schritt sollte zwar selbstverständlich in der pädagogischen Praxis sein, er wird aber oft übergangen oder nicht wertschätzend behandelt, weil er vermeintlich Zeit nimmt und “es ja in der Vergangenheit auch gut war”. Nun waren wir und sind viele andere zu diesem Schritt gezwungen und er hat zumindest bei uns ein neues Bewusstsein für die Formulierung von Lehr- und Lernzielen geweckt.

Keep it simple

Dezentrale Formate können über vielfältige Kommunikationsformen, Methoden und Werkzeuge im digitalen Raum realisiert werden. Vieles davon muss selbst als lernende Person erlebt worden sein, bevor es selbst als veranstaltende/lehrende Person angeboten werden kann, weil ein tieferes Verständnis von der Nutzer*innen-Erfahrung, der Funktionsweise und der Administration hilfreich ist. Zum Glück gibt es hier Kolleg*innen-Kreise und eine aktive Online-Community, die dabei eine große Unterstützung sein kann. Bei aller Bandbreite, Raffinesse und Anzahl an Möglichkeiten sollte nicht vergessen werden, dass die Nutzung von/ der Zugang zu digitalen Wegen und Werkzeugen nicht für jeden Menschen, jede Region und jede Situation von Nutzenden selbstverständlich ist. Das gilt insbesondere, wenn Teilnehmende in ein digitales Format gezwungen werden, also eine verpflichtende Teilnahme vorausgesetzt wird.
In aller Kürze sind dies die Faktoren, die uns in der praktischen Umsetzung begegnet sind:

Bandbreite

Bandbreiten sind in Deutschland sehr unterschiedlich verteilt. Auch Schwankungen treten auf, z.B. wenn das WLAN-Signal gestört wird oder wenn sich viele Personen einen Zugang in einem Haushalt teilen oder über einen Kabelanschluss zu viele Haushalte gleichzeitig große Datenmengen austauschen. Videokonferenzen sind davon am direktesten betroffen, da hier ein konstantes Signal und große Datenmengen benötigt werden.

Praxis-Schlussfolgerungen:

  • Videokonferenzen auf ein Minimum beschränken. Sie sind ohnehin ein eher anstrengendes Format, dass viel Konzentration erfordert.
  • Wichtige Informationen sollten nicht Videokonferenz-Exklusiv geteilt werden. Eine schriftliche Zusammenfassung kann helfen.
  • Prüfen, was ausgelagert werden kann und die Möglichkeit der Asynchronität nutzen. Z.B. Tutorials, Input-Videos/-Podcasts, Quiz-Formate oder non-lineare Lernwege erstellen, statt einen Live-Vortrag zu halten.
  • Hilfe-mein-Internet-ist-kaputt-Zusammenfassung zur Verfügung stellen. Also eine Anleitung, wie Verbindungsprobleme gelöst werden können und wie Bandbreite eingespart werden kann (z.B. Videokanal ausschalten oder Qualität reduzieren).
  • Telefoneinwahl ermöglichen und erklären.

Endgeräte

Häufig wird erwartet oder ist es notwendig, dass Teilnehmende ihre eigenen Endgeräte verwenden. Hier kann die ein oder andere Überraschung auftreten: Veraltete Betriebssysteme und daraus folgende Inkompatibilität oder unerklärliche Rechte-Probleme bei z.B. Mikro- und Kamerazugriff.

Praxis-Schlussfolgerungen:

  • Schon beim Konzept berücksichtigen, dass eine Teilnahme auch nur mit einem Smartphone möglich wäre. Hier treten die wenigsten Probleme auf, was wohl an dem proprietären Design, aber auch der Nutzer*innen-Erfahrung liegt.
  • Sich auf browserbasierte Dienste beschränken, die auch ohne Download und Installation von zusätzlichen Programmen funktionieren. Diese können aber auf dem Smartphone auch ein Nachteil sein, hier ist die Installation und das Funktionieren von Apps aber wesentlich intuitiver.
  • Testen, testen, testen: Es lohnt sich im Vorhinein auf verschiedenen Betriebssystemen, Display-Formaten und Browsern zu testen und entsprechende Hilfestellungen anzubieten.
  • Telefon-Support (vor allem) am Anfang. Dabei ist es aber gar nicht so einfach die Probleme immer live zu reproduzieren und entsprechende Hilfe anbieten zu können. Je nach Teilnehmenden-Anzahl kann es hilfreich sein eine Format-externe Person als zusätzliche Hilfe hinzuzunehmen, um nicht in Stress zu geraten.

Kompetenzen

So verschieden Endgeräte sind, so verschieden ist auch die Art der Nutzung selbiger durch die Teilnehmenden. Es ist eine Herausforderung sich in die jeweilige Lage der Nutzenden zu versetzen und aus deren Perspektive auf Aufgaben, Werkzeuge und mögliche Lösungswege zu schauen. Eben weil die Kompetenzen im Umgang mit technischen Geräten und im digitalen Raum so unterschiedlich sind, kann es hier kein pauschales Urteil geben. Daher an dieser Stelle eine sehr persönliche Erfahrung von mir: Ich arbeite überwiegend mit jungen Erwachsenen und erlebe darüber hinaus auch Kolleg*innen aller Altersgruppen. Der Umgang mit Hard- und Software ist in beiden Gruppen oft nicht sehr souverän. Es lohnt sich also meistens bei den Grundlagen anzufangen und einfache Fragen zu stellen, um grundlegende Voraussetzungen zu klären: Welchen Browser nutzt Du? Oder bildlicher: Wie heißt das Programm, mit dem du Internetseiten aufrufst?

Der Generationen-Unterschied besteht darin, dass ältere Personen das Wachsen von Technologien in den letzten Jahrzehnten teilweise erlebt haben und z.B. ein anderes Verständnis von GUI’s haben. Von jungen Erwachsenen, die mit Apps, proprietären Systemen, responsive Designs und der Marktmacht- und prägung weniger Internetkonzerne aufgewachsen sind, sind viele Funktionsweisen selbstverständlich und es fehlt eine Vorstellung davon, was eigentlich passiert, wenn ich z.B. auf eine Schaltfläche klicke. Das noch grundlegendere Verständnis von Datenbanken, Lese- und Schreibe-Prozessen und der Ausführung von Skripten fehlt aber den meisten Menschen, unabhängig vom Alter. Daraus entstehen Fragen und Probleme, die nicht immer intuitiv sind und bei denen es sensibel zu agieren gilt, um die richtige Sprache zu finden.

Praxis-Schlussfolgerungen

  • Bei Technik-Fragen einfache Rückfragen stellen und erfragen, was die/der Nutzende sieht.
  • Kein Perfektionismus. Beim Support ist es wichtig, dass die Nutzenden einen eigenen und funktionierenden Weg finden und nicht versucht wird den aus der Sicht der/des Support-Leistenden optimalen Lösungsweg durchzusetzen.
  • Möglichst viele Standard-Wege über Screensharing zeigen und vormachen. Ruhig das LMS als Präsentation nutzen und dort die Schritte vormachen, die für die nächsten Arbeitsschritte notwendig sind.
  • Hilfestellung da anbieten, wo sie gebraucht wird. Z.B. Video-Anleitung zum Hochladen von Fotos direkt in der jeweiligen Aufgabenbeschreibung einbetten oder verlinken.

Entwicklungschance für Teams

Der Prozess der Entwicklung von neuen Ideen und Formaten geht an die Substanz. Er kann Liebgewonnenes und Gewohnheit als nicht zielführend entlarven und gelernte Verhaltensmuster an eine Grenze bringen. Der zeitliche Druck, jetzt etwas bewegen zu müssen, sorgt für mehr Stress und ein höheres Arbeitsaufkommen. Darin liegen verschiedene Fallstricke für Teams, aber auch ein Potential. Die Situation und die ungewohnten Wege sind für alle neu, es gewinnen andere Kompetenzen an Bedeutung und das gemeinsame Erkunden eines neuen Feldes kann zur Stärkung einer gemeinsamen Kultur beitragen. Individuen lernen durch die Anpassung an die neue Normalität viel dazu, Teams aber genauso auf verschiedenen Ebenen: Kommunikation, Kollaboration, Produktentwicklung und Projektarbeit. Die Entwicklung eines neuen Formats kann also auch eine quasi zwangsverordnete teambildende Maßnahme sein und als solche genutzt und wertgeschätzt werden.

Datenschutz

Der Aspekt des Datenschutzes muss hier zwingend genannt werden. Denn im Thema Datenschutz kommt eine Haltung zum Ausdruck, wie mit Zielgruppen und der Umwelt umgegangen wird. Datenschutz ist kein Luxus, der bei ausreichend Vorlaufzeit und Ressourcen beachtet werden muss, Datenschutz ist ein Recht und eine moralische Verpflichtung in einer aufgeklärten Gesellschaft.
Datenschutz ist selbstverständlich auch in auf Präsenz angelegten Formaten wichtig und muss beachtet werden (Klassiker: die einsehbare Teilnehmendenliste). Das Thema gewinnt aber im digitalen Raum an Brisanz, weil es hier viel leichter (und in Teilen notwendig) ist personenbezogene Daten zu ermitteln und zu speichern.
Wer beginnt Digitalität und die digitale Wirtschaft zu verstehen, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass Datenschutz an der Wurzel und per Design implementiert werden muss: Weil sich an Datenbesitz Macht manifestiert, weil Datenmissbrauch Leid verursachen kann und weil heute nicht absehbar ist, wozu morgen Datensammlungen verwendet werden (können). Kein System ist zu 100% sicher, daher ist es wichtig die verwendeten Dienste gut auszuwählen, sich bei der Administration und Wartung professionelle Unterstützung zu holen, eigene Standards zu definieren und Datenschutz bei jedem Schritt mitzudenken.

Ein Anfang für mehr Datenschutz

  • Auf Open Source Software setzen: Was bekannt ist, kann überprüft werden. Unbekannten Systemen kann nur lediglich werden.
  • Auf eigenen Servern hosten (bzw. entsprechende Verträge abschließen), insbesondere wenn viele persönliche Daten gespeichert werden (z.B. ein LMS).
  • Dienste datensparsam konfigurieren und Daten nicht langfristig speichern.
  • Bei der Nutzung kostenfreier Dienste Dritter: Welche Interessen stehen dahinter? Betreibt ein gemeinnütziger Verein den Dienst und verpflichtet sich datensparsam zu handeln oder besteht ein Interesse daran Daten kommerziell zu analysieren und zu verkaufen?
  • Bei der Verwendung von Diensten Dritter darauf achten, dass kein Login für Teilnehmende notwendig ist.

Auf Ergebnisse konzentrieren und die Zeit loslassen

Wenn wir an ein klassisches Veranstaltungsformat denken, spielt die aufzuwendende Zeit eine zentrale Rolle für die Teilnehmenden. In einigen fällen bekommen sie am Ende bescheinigt, dass sie sich x Stunden mit einem Thema beschäftigt haben. Diese Bedeutung der aufzuwendenden Zeit verliert bei einer dezentralen Veranstaltung an Bedeutung, wenn sich synchrone und asynchrone Elemente abwechseln, verschiedene Arbeitsformen zur Anwendung kommen und am Ende über eine fertige Aufgabe oder ein kleines Projekt nachvollzogen werden kann, ob sich Teilnehmende mit einem Thema auseinandergesetzt haben. Der zeitliche Aufwand sollte vorher abgeschätzt und eingegrenzt werden und kann auch über verschiedene Mittel beeinflusst werden, er ist aber nicht mehr zwingend das ausschlaggebende Argument für: Teilgenommen/Nicht teilgenommen. Hierin liegt eine große Befreiung für Lernende, die erst durch die Dezentralität und Nutzung digitaler Optionen ermöglicht wird: Beschäftigung in eigener Geschwindigkeit, selbst erwählte Arbeitsaufteilung und Pausen, eigene Schwerpunktsetzung und Stärkung von Selbstorganisation und Selbstlernkompetenzen. Dieses Potential muss unterstützt und sollte genutzt werden.

Intensive Vorbereitung

Es ist eine weitverbreitete Fehlinformation, dass digitale Formate Zeit einsparen oder beliebig reproduziert werden können. Sicher ist die Wiederverwendung von Inhalten leichter gestaltet, als bei Präsenz-Live-Formaten, die Vorbereitung von ansprechenden Inhalten ist aber sehr vorbereitungsintensiv. Gleiches gilt für die Konzeption und die Erarbeitung von Ablauf- und Modulplänen. Sie müssen bei dezentralen Formaten auf den Punkt vorbereitet sein, weil Reaktionen der Teilnehmenden im Vorhinein antizipiert werden müssen und ein Nachjustieren nicht immer ohne weiteres möglich ist. Außerdem wird es bei digitalen Inhalten, die aufeinander aufbauen, bedeutungsvoller diese aufeinander abzustimmen und Informationen immer aktuell zu halten.

Jede Person, die sich an ein neues Format im digitalen Raum heranwagt muss sich im Klaren sein, dass der Aufwand größer sein wird, als bei klassischen und erprobten Präsenzformaten. Je weniger Erfahrungen und Ressourcen für digitale Wege zur Verfügung stehen, desto aufwändiger wird es sein.

Den Übergang gestalten

Der Übergang in eine neue Normalität (die erstaunlich häufig der alten Realität entsprechen soll) hat bereits begonnen. Nun gilt es den Übergang zu gestalten und die positiven Erfahrungen der letzten Monate und Projekte in eine neue Normalität mitzunehmen. Weder das Alte, noch das Neue sind die Lösung. Es ist irgendwas dazwischen und abhängig vom einzelnen Anwendungsfall. Die Frage sollte also bei zukünftigen Formaten also nicht lauten, was alt oder neu / richtig oder falsch ist. Wir sollten fragen, was am besten passt. Und bei der Lösungsentwicklung sollte das beste aus allen Erfahrungen berücksichtigt werden.

Hintergrund zum Text

Wie Distanzformate oder dezentrale Formate funktionieren, entwickelt und durchgeführt werden können stellt derzeit Schulen, Universitäten, Unternehmen, Vereine und Verbände und auch die Kirchen vor eine große Herausforderung. Dabei entstehen viele kreative und zukunftsweisende Lösungen, es wird aber an vielen Stellen auch deutlich, dass keine Bereitschaft für diesen Schritt vorhanden ist. Ich wurde mit dieser Herausforderung bei der Planung von Abschlussseminaren für Freiwilligendienstleistende konfrontiert. Ein verpflichtendes Format, das über fünf Tage stattfinden muss. Da viele Freiwillige mit Angehörigen von Risikogruppen täglich zusammenarbeiten, konnten wir keine Präsenzformate verantworten, wenn die Freiwilligen in der Woche darauf wieder in ihren Einsatzstellen tätig sind. In einem Team von Bildungsreferent*innen haben wir den “Abschluss in der Box” entwickelt, der mit allen Seminargruppen durchgeführt wird. Das einführende Video dazu, in dem die wichtigsten Elemente vorgestellt werden, ist hier zu finden: